Freitag, 28. Oktober 2016

Wo genau ist denn der Lichtenstein?


Quelle: Text und Bilder Werner Mayer-Traulsen

 

Wer auf diese Frage womöglich antwortet: „In Rommelsbach“- der liegt seit ein paar Wochen gar nicht mehr so falsch. Natürlich kennen wir das sich über dem Echaztal erhebende „Märchenschloss“ Lichtenstein. Wer dieses romantische Schlösschen auf der schwäbischen Alb noch nicht kennen sollte, dem ist ein Ausflug dorthin unbedingt zu empfehlen.
An diesem schwäbischen Schloss – mit echter Zugbrücke und Burggraben!- hatte einst auch Wilhelm Neuscheler Gefallen gefunden, so sehr, dass er sein handwerkliches Geschick dazu einsetzte, dieses Schloss als verkleinerte Nachbildung an seinem Haus - an der Kurve dem Rathaus gegenüber- anzubringen.
Seit ein paar Wochen ist der „Miniaturlichtenstein“ von einem Restaurator in fleißiger Arbeit fachmännisch und wunderschön wieder hergerichtet worden. Sogar die schwarz- roten Fahnen (Farben des Königreichs Württemberg) wehen über den Dächern. Auch das große schwarze Schloßtor ist gut zu erkennen. Fünf Wochen war der „Rommelsbacher Lichtenstein“ nicht mehr zu sehen. Jetzt aber sieht man das auf Felsen gebaute Kunstwerk wieder an der Außenwand hängen und kann bewundert werden. Den Autofahrern allerdings ist zu empfehlen, das Kleinod nicht während der Fahrt durch die Kurven zu beschauen. Sonst könnte es einem so gehen wie den Bewunderern der Lorelei am Rhein- sie kamen vom Wege ab und wurden verwirrt. Also lieber mal beim Spazierengehen stehen bleiben und nach oben schauen.
Wilhelm Neuscheler war übrigens der Großonkel von Ruth Neuscheler. Er hatte mit seinen beiden Schwestern Regine und Wilhelmine im Fachwerkhaus gewohnt. Im 1. Weltkrieg war er bei Ypern in Belgien gefallen. Der Nachwelt aber hatte er die Nachbildung des Schlosses Lichtenstein mitten in Rommelsbach hinterlassen.
Es kann keiner sagen, in Rommelsbach hätte keiner was für Kunst übrig. Es ist nämlich eine Kunst, so ein Gebäude wie das Schloss Lichtenstein maßstabsgetreu nachzubilden und an einer Hauswand zu befestigen.
Wir freuen uns schon lange und auch heute wieder daran. Wir sind Ruth Neuscheler sehr dankbar, dass sie das alte Fachwerkaus mitsamt dem „Lichtenstein“ hat wieder so schön herrichten lassen. Das renovierte Ensemble ist ein sehenswerter Beitrag zur Verschönerung unseres Dorfes. Man muss halt bloß die Augen aufmachen.

1 Kommentar:

Helmut Thumm hat gesagt…

Dieses wunderschöne Schlößchen habe ich als Kind schon immer bewundert. Heute erstrahlt es wieder in neuem Glanz! Jedoch eine Kleinigkeit stimmt nicht, was aber dem Schlößchen keinen Abbruch tut: Die Fahnen auf den Türmchen sollen sowohl die Württembergischen Farben, wie auch die der Grafen von Urach/Lichtenstein zeigen. Diese sind jedoch nicht Rot/Schwarz, sondern Schwarz- Rot.
Jedenfalls hat sich der Baumwart und Bauer Wilhelm Neuscheler große Mühe mit dem Schlößchen gegeben und es könnte zu dem schönen alten Fachwerkhaus nicht besser passen.